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Okay, das Album “You Got To Move” ist nominiert worden für den Blues Music Award in der Rubrik “Acoustic Album”. Was will uns das sagen? Dass die Jury oder die Menschen, die ihr Stimmchen zu Wahl abgeben, keine Ahnung haben. Acoustic heisst für mich wörtlich übersetzt akustisch und im übertragenen Sinne “unverstärkt”, was hier aber nicht zutrifft. Aber der Reihe nach.
Beim “Going Back To Memphis” verzerrt die Gitarre ganz schön, weil der Volumen Regler bis zum Anschlag aufgedreht ist und auch vom Verstärker-Teil eine ganz nette “Distortion” in den Äther geblasen wird. Toller Groove ohne Frage. Aber so heavy habe ich den Louisiana Red schon lange nicht mehr gehört. (Imaginären) Hut ab! DAVID MAXWELL ist ein White Blues Boy. Man hört es und es tut der Produktion gut, weil er in jedem noch so kleinen Moment voll nach vorne spielt und sich auf wundersame Weise mit Lousiana’s powervoller Emotion kurzschliesst, ohne sich prahlerisch in den Vordergrund zu drängen. Er überlässt seinem 77jährigen Kollegen die Show.
“New Jersey Woman” - hätte auch von Elmore James nicht besser gespielt werden können. Wuchtiger Slide-Blues-Rocker. “David, I’ve been down so long” wirft er ein beim Beginn von “Been Down So Long” - wie’s der Name sagt, ein verlorener tragischer, langsamer Down Home Blues. Zeit ist hier kein Geld. Zeit ist irrational. Das relaxte Feel, das die beiden “Jungs” hier an den Tag legen, ist einfach sensationell. Maxwell zieht das Tempo in den Fills an, beschwichtigt wieder und wirft auch einige Male - wenn es Stimmung und Text erforderlich machen - nur ein zartes Lick ein. Tolles Pianosolo! Wann hat mich jemals ein Slow Blues zum Headbangen animiert. Hier ist es der Fall.
In “Stop Your Crying” schreit er seinen Herzschmerz in die Welt hinaus. Die Slidegitarre macht sich als Heulsuse alle Ehre und weint im 6/8 Takt. Stakkato Akkorde von David Maxell brechen die Wolken auf und es regnet ohne Unterlass. “Play It David” shoutet Red und ich - sorry - bin wieder hin und weg. “Lord Have Mercy” - motiviert Louisiana (ein Marketing-Yuppie hätte jetzt wohl sein “Tschacka” in den Raum gebrüllt).
Highlight der CD ist sein eigener Klassiker (und Markenzeichen) “You Got To Move”. Nochmal: Extatische Langsamkeit, die von David Maxwell durchbrochen wird - er füllt die im Raum stehende Traurigkeit mit Hoffnung und sonnigen Stakkatos und animiert dabei den Sänger zum effektvollen Slide Solo. “We get a little bit high now David” und dann steigt Red auf in die Hemisphäre, um im Himmel um Aufschub für sein irdisches Dasein zu bitten. In den Herzen der Blues Fans hat er sich auf jeden Fall für immer verewigt mit diesem monumentalen Werk.
In den restlichen beiden Tracks erzählt Loisiana Red einige Anekdoten. Seine erste Gitarre, die er spielte war eine Fender Broadcaster gewesen. Er spricht unter anderem über die Kollegen Homesick James und verrät, warum Albert King seine Gitarre verkehrt herum (“upside down”) spielte.
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