”Rudy And Snake” ist knallender drumcomputerisierter Old School Rap, mit Party Vocals im Background, minimalistisch - spärliche Keyboards, die auch die Bassline spielen. Und Texte wie “Do The Ladies Run This Mothersucker” tun ihr übriges, um die Musik des LA Dream Team in die antiquarische Schublade ab zu legen. Party ist auch angesagt in den restlichen Tracks wie “The Uhh” Song”, in dem sogar ein Gitarrist namens Sandy Stein einen shreddenden Heavy Metal Solo a la Van Halen oder Randy Rhoads braten darf. Seit Eddie’s Saitenartistik in Michael Jackson’s “Beat It” gehörte ein Leady (= Verniedlichung für elektrische Gitarren Solo- Anm. d. Verf.) auch in der “schwarzen” Musikszene zum guten Ton.
“What’s A Skeezer” ist ganz nett, aber eher langweilig. Die Rhymes sind oberflächlich und wirklich allzu konstruiert. Von energetischem free flow ist so gut wie nix zu spüren. “Just Chillin” ist nicht schlecht, aber nur instrumental, ganz gut brauchbar zum Mixen, ich habe das Stück früher auch oft “missbraucht”, um irgendwelchen Messages drüber zu rappen. Kam gut an, weil ich’s sowieso besser drauf hab wie die zwei hier, he he!
“Stop To Start” soll eine Rap-Ballade, ist aber ein wildes Durcheinander an Beats, balladeskem (sich neben der Spur anhörenden) Gesang von einer Dame namens Tanisha Hill, die zwar stimmliches Potential hat, aber der einfach an gesanglicher Erfahrung fehlt, um ihre Vocals hier passend ein zu setzen.
Das Grauen setzt sich fort. “Don’t You Puuuhsh Me” singt Chris Wilson und führt den Hörer durch ein B-52-Mutanten, der nur aufgrund straighter Rumms-Bässe und quietschenden Synthesizern einiger Massen ertragbar ist. Jetzt weiss ich auch wieder, warum ich diese Platte seit den 80ern nie mehr gehört habe.
Es folgt überraschender Weise der beste Track auf “Bad To The Bone”. “She Only Rock And Rolls” ist krachig, funky, erinnert etwas an eine Mixtur aus Cameo und General Kane, veranlasst auch heute noch dazu, den Kopf mit zu bangen, auch wenn nach ca 3 1/2 Minuten der Takt nicht ganz stimmt. “She’s Seventeen Years Old - Her Hair Is Made Of Gold - With Diamond Rings And Everything - A Perfect Centerfold” - ein Auszug aus dem allerdings bescheuerten Text des Songs.
Im zweiten Teil von “Just Chillin’ labern sich die Protagonisten gegenseitig voll mit sinnlosen Platitüden zum minimalisten Computerbeet und “For Lisa For Love” ist eine Ballade, die einer Lisa “Love” Rodriguez gewidmet ist, die der Band am Anfang ihrer Karriere wesentlich geholfen hatte.
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Produced by The L. A. Dream
Personal: Keyboards: Michel Perison, Victor Brooks, Rudy Pardee Guitar Solo: Sandy Stein (on “The Uhh! Song”) Computer Sequencing: Rudy Pardee Vocals: The Robin, Tanisha Hill bka The Golden child, Steve Batte, John Nettlesbey
Veröffentlichung: 1987 (MCA Records)
Für alle Fans von: Kurtis Blow - Cameo - General Kane
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